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09 / 01 / 2024

Erst Elektrifizierung, dann Nachhaltigkeit

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Erst Elektrifizierung, dann Nachhaltigkeit

Die globale Landschaft des Energieverbrauchs hat sich im Laufe der Jahre tiefgreifend gewandelt, gekennzeichnet durch den unaufhaltsamen Anstieg der Nachfrage nach Strom. In dieser umfassenden Untersuchung werden wir die komplizierte Entwicklung der Elektrifizierung analysieren und detailliert aufzeigen, wie die Energienachfrage in die Höhe geschnellt ist und Elektrizität zum Eckpfeiler des Übergangs zu einer saubereren und nachhaltigeren Energiezukunft geworden ist.

 

Wie viel Prozent des derzeitigen Energiesystems kann elektrifiziert werden?

Im Januar 2022 spielte die Elektrizität mit einem Anteil von etwa 20 % am weltweiten Endenergieverbrauch eine zentrale, aber differenzierte Rolle in der globalen Energielandschaft. Diese Zahl unterliegt jedoch Schwankungen, die von den verschiedenen Quellen und Methoden abhängen, die zu ihrer Berechnung herangezogen werden, sowie von dem jeweiligen Bezugsjahr.

 

 

Sie unterstreicht die Vielschichtigkeit der Elektrifizierung, bei der die Messgrößen, die ihre gegenwärtigen Auswirkungen definieren, nach wie vor von den Feinheiten der Messung und kontextbezogenen Überlegungen abhängen.

Bei der Betrachtung der Entwicklung hin zu einer stärker elektrifizierten Welt liegt die potenzielle Reichweite der Elektrifizierung nach einer groben Schätzung im Bereich von 50 % bis 70 % des weltweiten Energiebedarfs.

Dieser Näherungswert deutet zwar auf ein erhebliches Elektrifizierungspotenzial hin, erfordert aber eine sorgfältige regionale Prüfung und die Berücksichtigung spezifischer Bedingungen. Regionale Ungleichheiten, technologische Fortschritte, die sich erst noch entfalten müssen, und dynamische politische Veränderungen sind entscheidende Faktoren, die die Kapazität der Elektrifizierung beeinflussen können.

Die Anerkennung dieses Wandels ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir uns die künftige Landschaft der Elektrifizierung vorstellen, eine dynamische Reise, die von sich entwickelnden Technologien und der Anpassungsfähigkeit der globalen Energiepolitik beeinflusst wird.

 

Der Anstieg der Elektrizitätsnachfrage:

  • 2000-2010: Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts war von einem bemerkenswerten Anstieg der weltweiten Stromnachfrage geprägt. Von 2000 bis 2010 stieg die Nachfrage um ca. 27 %, angetrieben durch Urbanisierung, Industrialisierung und die Verbreitung elektronischer Geräte.

  • 2010-2020: Im darauffolgenden Jahrzehnt beschleunigte sich der Anstieg der Elektrizitätsnachfrage sogar noch mehr, nämlich um fast 25 %. Die Digitalisierung der Volkswirtschaften, die weit verbreitete Elektrifizierung von Geräten und der wachsende Bedarf an zuverlässiger Energie in den Entwicklungsländern trugen maßgeblich dazu bei.

  • 2020-2030: Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Stromnachfrage bis 2030 um weitere 30 % steigen könnte, was vor allem auf die Elektrifizierung des Verkehrs, der Heizung und der industriellen Prozesse zurückzuführen ist.

 
 

Der sich entwickelnde Energiemix:

Um die steigende Nachfrage nach Strom zu decken, hat sich der globale Energiemix deutlich verändert, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf sauberen und erneuerbaren Energiequellen liegt.

Erneuerbare Energien:

  • 2000-2010: Im Jahr 2000 trugen erneuerbare Energiequellen rund 13 % zum weltweiten Stromerzeugungsmix bei. Bis 2010 stieg dieser Anteil dank der Fortschritte in der Solar- und Windtechnologie auf etwa 20 %.

  • 2010-2020: Im darauf folgenden Jahrzehnt war ein bemerkenswerter Anstieg zu verzeichnen, so dass der Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Energiemix bis 2020 fast 29 % betrug. Vor allem die Solar- und Windenergie erlebte ein beispielloses Wachstum.

 
 
  • 2020-2030: Die Prognosen deuten auf einen anhaltenden Aufwärtstrend hin: Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Strommix 40 % erreichen, was einen entscheidenden Schritt in Richtung einer saubereren Energiezukunft darstellt.

Fossile Brennstoffe:

  • 2000-2010: Um die Jahrhundertwende dominierten fossile Brennstoffe die Energielandschaft und trugen zu etwa 64 % zur weltweiten Stromerzeugung bei. Trotz der Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen ging dieser Anteil bis 2010 nur leicht auf 62 % zurück.

  • 2010-2020: Im darauffolgenden Jahrzehnt war ein deutlicherer Rückgang der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verzeichnen, deren Anteil bis 2020 auf etwa 56 % sank. Das gestiegene Bewusstsein für den Klimawandel und politische Maßnahmen trugen zu diesem Wandel bei.

  • 2020-2030: Die Prognosen deuten auf einen weiteren Rückgang hin, wobei der Anteil der fossilen Brennstoffe am weltweiten Strommix bis 2030 bei etwa 50 % liegen dürfte, was den laufenden Übergang zu saubereren Alternativen unterstreicht.

 
 

Der Imperativ der Elektrifizierung:

Der Anstieg der Stromnachfrage ist eng mit der Notwendigkeit der Elektrifizierung verbunden. Sektoren, die traditionell auf andere Energieformen angewiesen waren, wie z. B. Verkehr und industrielle Prozesse, stehen nun vor einer tiefgreifenden Umstellung auf Elektrizität.

 

Elektrifizierung des Verkehrs:

Elektrofahrzeuge (EVs): Im Jahr 2020 machten Elektrofahrzeuge etwa 4 % der weltweiten Fahrzeugverkäufe aus. Prognosen zufolge könnten E-Fahrzeuge bis 2030 mehr als 30 % des gesamten Marktanteils ausmachen, was einen Paradigmenwechsel hin zu einem umweltfreundlicheren Verkehr darstellt.
 

Industrielle Elektrifizierung:

Prozesswärme: Derzeit sind nur etwa 10 % der industriellen Heizprozesse elektrifiziert. Die Ausweitung der Elektrifizierung in der Industrie, insbesondere durch fortschrittliche elektrische Heiztechnologien, könnte die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erheblich verringern.
 

Der Weg in die Zukunft:

Der Anstieg der Stromnachfrage und die Umstellung auf einen saubereren Energiemix signalisieren eine neue Ära in der globalen Energiedynamik. Die Elektrifizierung ist der Dreh- und Angelpunkt für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen, insbesondere in Sektoren, die traditionell von nicht erneuerbaren Energiequellen abhängig sind. Auf dem Weg in diese elektrifizierte Zukunft ist die Notwendigkeit klar: Um den Übergang zu einer saubereren, nachhaltigeren Energielandschaft zu fördern, muss die Elektrifizierung die Industrie, den Transport und unser tägliches Leben durchdringen.

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